Die Maltechnik: Harz-Öllasur auf Kreidegrund über Holz

Aus vielen Lasuren setzt sich das Bild langsam zusammen, Lasuren: so dünn, daß der Pinsel keine Spuren hinterlassen kann. Ins Dunkle vertieft und im Licht leicht pastos aufgetragen: so wird die fast fotografisch-glatte Oberfläche lebendig in ihrer Wechselwirkung – hier deckend, dort durchscheinend bis auf den Malgrund. Noch Jahrhunderte nachdem niederländische Maler dieses Malverfahren entwickelten, wird dieses weiterhin modernen Aufgabenstellungen gerecht.

Die Bildidee wird formuliert – Die Vorzeichnung. Hier findet der eigentliche kreative Prozess statt. Im Maßstab 1:1 wird die äußerst flüchtige und unscharfe Vorstellung des späteren Bildes festgehalten und bis in die Einzelheiten ausgearbeitet.

 

 

Zustand: 8. Februar

Vorzeichnung


Eine Holzplatte, mehrmals mit Kreide grundiert und geschliffen, gibt den papierglatten Malgrund, auf dem die Malerei zu ihrer höchsten Wirkung gelangt. Hierauf wird die Imprimitur aufgetragen. Dieser Grund-“Ton“ (hier braungrau) stimmt das Bild wie eine Stimmgabel, jede spätere Lasur wird in ihrem Ton hiervon geleitet. Nun wird die Vorzeichnung übertragen und flächig hell – dunkel modelliert. Diese Arbeitsschritte werden in schnelltrocknender Acrylfarbe ausgeführt.

Zustand: 12. Februar

Porsche 15

Nun beginnt das eigentliche Spiel der Farben. Halbdeckend, von der Ferne in die Nähe vortastend, bekommt das Bild Körper und Farbe. In Harz und Leinöl gebettet, spielen die Pigmente ihre kristallinen Eigenschaften aus: Transparenz, Brechen, Zerstreuen. Das gemeinsame Prinzip ist der Übergang von fast deckend bis hin zur luftigen Transparenz.

 

Zustand: 16. Februar

Porsche 5

Schicht um Schicht gewinnt das Bild an Farbe und Plastizität. Die wesentlichen Bildelemente sind nun angelegt, und bis auf Ausnahmen verabschieden sich hier die Pigmente, die hauptsächlich deckende Eigenschaften besitzen.

 

 

Zustand: 20. Februar

Porsche 4

Die lange Zeit der Detailarbeit beginnt. Lasuren werden gelegt, feine, hochtransparente Farbschichten, dahinein mit feinstem Pinsel hier Lichter gesetzt, dort Schatten vertieft. Auf dem Weg durch viele Lasuren hindurch erhält der Lichtstrahl seinen Ton: das Tiefenlicht ist entstanden, emailleartig und rätselhaft, wie keine andere Mal- , geschweige denn Drucktechnik, es erzeugen kann.

 

Zustand: 28. Februar

Porsche 2

Das fertige Bild wird nach dem Trocknen der Lasuren gefirnisst: ein dünner Dammarharz-Überzug verleiht dem Bild einheitliche Oberflächenwirkung und schützt die darunterliegenden Malschichten.

 

 

Vollendet am 5. März

Porsche 7
Porsche gr

     Die Entdeckung                                                         40 x 50 cm                                                            2009

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